„Schach ist der Probierstein des Gehirns“, sagte der große deutsche Dichter Goethe einmal. Schach ist aber auch der „Probierstein des Charakters“!
Schach fordert und fördert eine Fülle positiver Eigenschaften. Neben den für das Spiel unmittelbar wichtigen Fähigkeiten wie räumliches Vorstellungsvermögen, Mustererkennung, Vorausberechnung, Phantasie und Rechenvermögen sind zahlreiche „Sekundärtugenden“ notwendig: Ein gutes Gedächtnis, Konzentration und Ausdauer, logisches Denken, Urteilsvermögen und Entscheidungskraft, ein souveräner Umgang mit Erfolg und Misserfolg, Einhaltung von Regeln u.a.m. Diese Eigenschaften werden beim Schach nicht nur vorausgesetzt, sondern bei der intensiven Beschäftigung damit auch trainiert und gefördert. Viele davon kennen wir als Schlüsselqualifikationen, die für den schulischen und beruflichen Erfolg, aber auch für die Entwicklung der Persönlichkeit entscheidend sind. Von der Beschäftigung mit Schach können Kinder für ihr weiteres Leben also nur profitieren!
Seit zehn Jahren gibt es deshalb an der Höchstener Grundschule Schachunterricht. In verschiedenen Kursen lernen die Kinder das Schachspiel von Grund auf und können in Fortsetzungskursen ihre schachlichen Fähigkeiten weiter ausbauen.
Jedes Jahr nach den Sommerferien wird ein Bauerndiplomkurs angeboten. Dies ist quasi der Grundkurs, in dem das Schachspiel mit all seinen Regeln erlernt wird. Der Kurs dauert etwa 20 Stunden und geht über ein halbes Schuljahr. Am Ende können die Kinder durch den Bauerndiplomtest ihr Diplom erwerben, das ihnen die Regelkenntnis bescheinigt. Die ersten beiden Stunden sind „Schnupperstunden“. Da können die Kinder mal kostenlos und unverbindlich schauen, ob ihnen das Schachspielen Spaß machen könnte. Danach müssen sich Kinder und Eltern entscheiden, ob eine verbindliche Anmeldung für den Schachkurs erfolgen soll.
Die Kinder erhalten dann nach der Anmeldung ein Übungsheft mit vielen Schachaufgaben. Jede Stunde besteht aus einem Theorieteil, in dem das zuletzt Erlernte wiederholt wird und neues hinzu gelernt wird. In der zweiten Hälfte der Stunde wird dann gespielt. Dazu sind immer genügend Spiele-Sets vorhanden. Außer einem Etui mit Bleistift und Radiergummi brauchen die Kinder also nur ihr Übungsheft zum Unterricht mitzubringen.
Ein Bauerndiplom-Kurs findet allerdings nur bei ausreichendem Interesse statt. Dazu sind mindestens zehn Kinder notwendig. Der Kurs findet Montagnachmittags im Klassenzimmer von Frau Mensel statt.
Wer das Bauerndiplom geschafft hat und dann noch Lust hat, weiterzumachen, kann im zweiten Schulhalbjahr bis zu den Sommerferien das Springerdiplom erwerben. Da werden dann erste kleine taktische Finessen gelehrt. Außerdem erhalten die Kinder die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis mal an einem Kinder-Schachturnier teilzunehmen und einen Schachpokal zu gewinnen.
Wer auch das Springerdiplom erworben hat und immer noch mehr lernen möchte, kann nach den Sommerferien in einem Kurs für Fortgeschrittene das Läuferdiplom und später vielleicht sogar das Turmdiplom machen.
Weitere Informationen:
C-Trainer Schachbund NRW
Tel.: 0231 / 4 45 94 00
goerke.momentumstrategie(at)t-online.de