Der Deutschunterricht in der Grundschule knüpft an die vorschulische Sprachentwicklung der Kinder an. Er nutzt die schon vorhandenen sprachlichen Fähigkeiten und entwickelt sie konsequent weiter.
Dabei umfasst das Fach Deutsch folgende inhaltliche Bereiche:
- Sprechen und Zuhören
- Schreiben
- Lesen – mit Texten und Medien umgehen
- Sprache und Sprachgebrauch untersuchen
zur Bücherei
zu 1) Sprechen und zuhören
Der Unterricht an der Höchstener Grundschule bietet den Kindern verlässliche Erzählzeiten mit vielfältigen Möglichkeiten für Gespräche untereinander. Dies geschieht im Sinne des Austausches von Ideen, Meinungen und des Mit- und voneinander Lernens, in sämtlichen Situationen des Unterrichts.
Gleichzeitig wird den Kindern die Zeit gegeben für einen kreativen und spielerischen Umgang beim Sprechen, z.B. durch szenisches Spiel, Sprachspiele oder Präsentationen.
zu 2) Schreiben – Rechtschreiben
Im Anfangsunterricht beginnen wir mit der Druckschrift als Schreib- und Leseschrift. Die eigenen Namen der Kinder sind dabei die ersten Schreib- und Leseworte, die sie in die Welt der Buchstabenschrift führen.
Mit dem Lautehaus und dem dazugehörigen Lied als Werkzeuge können die Kinder bald eigene kleine Texte erschließen. Sie lernen, wie aus dem gesprochenen ein geschriebenes Wort wird und dass sich Lesen und Schreiben lernen gegenseitig unterstützen. Auf ihrem Weg in die Schrift brauchen die Kinder Schreibanregungen. Diese erwachsen aus der Lebenswirklichkeit der Kinder, dem Schulalltag, aus Unterrichtsthemen oder sind durch den Klassenbriefkasten oder das Klassentagebuch gegenwärtig.
Wer etwas aufschreibt hat eine Idee. Unser Unterricht gibt den Kindern daher Gelegenheit und Zeit für vielfältige Schreibprozesse. Dabei sind Planen, Entwerfen, Sich beraten, Überarbeiten und Präsentieren wichtige Lernsituationen. Bei der Verschriftlichung begleitet und unterstützt die Höchstener Grundschule den Weg von der „Privatschrift“ eines Schulanfängers zur orthographisch richtigen Schreibung der Erwachsenen. Zur Förderung des Rechtschreiblernprozess verwenden wir das Konzept von Sommer-Stumpenhorst.
zu 3) Lesen und mit Texten umgehen
Der Vorgang Lesen kann nicht isoliert gesehen werden. Auf dem Weg in die Schrift müssen die Kinder das Geschriebene kontrollierend lesen, um für den nächsten Laut einen passenden Buchstaben zu finden. Dieser Vorgang ist für ein Wort erst beendet, wenn es geschrieben und kontrollierend erlesen wurde. Lesen und Schreiben stehen somit im Wechselspiel. Eine unentbehrliche Ergänzung beim Leseprozess bilden die normgerecht geschriebenen und gedruckten Texte.
Sie tragen dazu bei, dass das Kind Lesen als bereichernde Kompetenz erfährt. Diese Lesekompetenz wird durch Lesestrategien unterstützt, um Texte zu verstehen, zu nutzen und zu bearbeiten. Dabei ist es uns wichtig Lesen als lustvolle, spannende und erfahrungsintensive Beschäftigung anzubieten.
Jede Klasse verfügt daher über eine eigene Leseecke in der die Bücher sichtbar sind und in der Lernzeit gelesen werden können. Zudem bringen die Kinder ihre Lieblingsbücher mit und stellen sie der Klasse vor. So werden die Kinder von den ersten Schritten der Buchvorstellung schnell zu den materialisierten Präsentationsformen geführt: Aus der Schuhschachtel wir eine Leseschachtel oder eine zentrale Szene wird mittels Stabpuppen nachgespielt.
zu 4) Sprache und Sprachgebrauch untersuchen
ist ein Bereich, der in die Kompetenzbereiche: Sprechen und Zuhören, Schreiben, Lesen – mit Texten und Medien umgehen, mit integriert ist und in diesem schon berücksichtigt wurde.
Ein weiteres Arbeitsfeld aus diesem Bereich bildet die Wort- und Satzgrammatik. Die Kenntnisse werden nicht isoliert vermittelt, vielmehr wird grammatisches Wissen in konkreten sprachlichen Gegebenheiten erworben. „Der Prozess, in dem eine grammatische Kategorie gewonnen und dann bewusst genutzt wird, lässt sich durch die Formel beschreiben: Vom Konkreten zum Kategorischen; vom Kategorischen zum Konkreten.“1 So sammeln die Kinder im Bereich „Wortgrammatik“ z.B. Freizeitwörter um diese zu untersuchen und zu kategorisieren.
Die „Satzgrammatik“ entspricht den Gegebenheiten der deutschen Sprache: Laut Bartnitzky ist „der Satzkern … der Chef des Satzes.“ Die Ergänzungen sind Satzglieder. So können die Kinder mit dem Satzkern „verkauft“ z.B. in der Drogerie oder im Lebensmittelgeschäft mittels einer Tabelle recherchieren, wer?, was?, wo?, wem?, verkauft. Auf diese Weise kann praktisches Sprachhandeln das Wissen über Sprache unterstützen.
Sommer-Stumpenhorst
Das Konzept von Sommer-Stumpenhorst bietet von Anfang an eine Ordnung in der Rechtschreibung an. Sie beginnt mit dem „Hör-, Schreib- und Sehpass“ und spannt den Bogen auf dem Weg durch die Zimmer des Rechtschreibhauses bis hin zum unbewussten Entwickeln eines Regelsystems.
Die Rechtschreibwerkstatt nach Sommer-Stumpenhorst wird den Kindern in Form eines Hauses transparent gemacht. Die drei Etagen sowie das Untergeschoss mit den entsprechenden Zimmern stehen dabei für die grundlegenden Rechtschreibprinzipien sowie den daraus resultierenden Lernbereichen.
Die Kinder lernen selbstständig und in ihrem individuellen Lerntempo zunächst die Ordnung der Laute, dann der Wörter, die Ausnahmeschreibungen auf der Laut- und Wortebene und die Ordnung der Sätze kennen. In jedem Zimmer der Rechtschreibwerkstatt wird jeweils ein zentrales Rechtschreibprinzip vermittelt. Die Lernarrangement bietet den Kindern die Möglichkeit selbst zu entscheiden, ob sie in einer Gruppe, mit einem Partner oder alleine arbeiten und ermöglicht somit ein hohes Maß an Differenzierung.